Didis Bücherturm

Sonntag, 27. November 2011

Autobiografisches Schreiben

Ich habe heute angefangen, mein Seminar "autobiografisches und biografisches Schreiben" vorzubereiten, das ich im Mai in Grassau abhalten möchte. Ich werde zusätzlich zum Vortrag den Text als kleines Buch vorbereiten, das die Leute dann als Handreichung erwerben können. Bin schon mit einem kleinen Verlag im Gespräch.
Zunächst bin ich noch bei der Stoffsammlung, mache mir Notizen über Unterschiede zwischen Autobiografie und Memoiren, schreibe auf, was mir zur Erinnerungsarbeit einfällt und über die Gründe, überhaupt Biografien und Autobiografien zu schreiben. Zeitgefüge in Erinnerungen: Stimmt die Reihenfolge, die wir im Gedächtnis haben – und muss sie so niedergeschrieben werden? Gehe ich beim Schreiben einfach nur chronologisch vor, oder ordne ich thematisch? Oder folge ich meinem Gedächtnis und schreibe assoziativ? Lineares Erzählen oder Spannungsbogen? Unterschiedliche Lebens-Themen erfordern unterschiedliche Methoden.
Ich habe zahlreiche Autobiografien und Biografien gelesen, bewundere die Arbeit von Dieter Kühn (weit über "Ich, Wolkenstein" hinaus), habe verschiedene "Schreibschulen" verglichen und fand dabei meine Vorurteile gegen die "Creative Writing"-Bewegung bestätigt, auch wenn es einige brauchbare Methoden gibt, die sich übertragen lassen. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Ansätze für die Biografie, aber ich werde meine Arbeit nicht theoretisch überfrachten, sondern zusehen, dass die Besucher des Vortrags einige praktische Tipps bekommen. Schade, dass nicht die Zeit bleibt für Übungen.
Wenn das Seminar gut besucht ist, werde ich im Sommer vielleicht Seminar-Wochenenden anbieten oder Fünftages-Seminare, in Hotels im Chiemgau oder in schönen Hotels hier in der Nähe, z.B. Platzer in Horgau oder irgendetwas in Friedberg. Übernachtung, Vollpension, Honorar für mich und vielleicht noch eine zweite Vortragskraft, das könnte zu einem zweiten Standbein werden. Das Ganze im Chiemgau zu machen wäre natürlich ideal, aber es soll für die Teilnehmer natürlich nicht zu teuer werden. Mal sehen, was das Kurzseminar im Mai ergibt und wie zufrieden die Teilnehmer sind.
Übrigens lese ich hin und wieder den Blog der amerikanischen Autorin Rebecca A. Emrich, die sich recht interessant über "Schreiben für Geld" äußert, die alltäglichen Überlegungen einer noch unbekannten Autorin schildert und manchen Professionalisierungs-Tipp gibt: http://rebeccasbook.blogspot.com. Schaut mal rein!