Didis Bücherturm

Sonntag, 25. Oktober 2015

Woher nehmen Sie Ihre Ideen?



(Bild: pixabay)

Die Frage nach den Ideen bekommt fast jeder Schriftsteller hin und wieder gestellt. Was soll man darauf anworten? Liest man interessante Dinge in der Tageszeitung und verwertet sie? Ärgert man sich über Romane von Kollegen und versucht, aus dessen (ohnehin geklauter) Idee etwas Besseres zu machen? Bekommt man Lebensgeschichten auf Geburtstagsfeiern erzählt (so wie sich der Anwalt knifflige Fälle der Anwesenden anhören muss oder der Arzt endlose Krankheiten von Anwesenden, bis er die Leute mit dem Satz "Du bist gar kein Hypochonder, Du bildest dir das nur ein" rigoros zum Schweigen bringt)? Etwas von alledem. "Die besten Romane schreibt das Leben" - dieser oft zitierte Satz von Karl May stimmt genau. Ein bisschen Talent sollte man als Autor auch haben. Und man muss sein Handwerk beherrschen.

Arbeit und Vergnügen zugleich
Manchmal entsteht ein Roman wie eine Perle - zuerst ist da ein winziges Sandkorn, meist ein störendes, aber es kann auch ein einzelnes Wort, ein Satz, eine winzige Begebenheit sein - die Aufforderung eines Schwaben, bei starker Sonneneinstrahlung gefälligst nicht einfach seinen Schatten zu benutzen, oder der Blick aus dem Auto an der Ampel auf das in der Nase bohrende Mädchen im Nachbarauto. Fort und vergessen?
Manchmal setzt sich dieses Sandkorn irgendwo fest. Eine Muschel bildet Perlmutt herum, ein Hirn sammelt Bilder und Tagträume. Und irgendwann ist die Perle fertig und im Kopf die Idee für eine Erzählung oder gar einen ganzen Roman. Jetzt beginnt die Arbeit.
(Bild: pixabay)
Ich habe in diesem Blog bereits einen Einblick in meine Werkstatt gegeben - ihr findet ihn u.a. HIER. Links für die zusätzliche Recherche gibt es HIER und an vielen anderen Stellen in diesem Blog. Heute fand ich einen Beitrag meiner Kollegin Micaela Jary („Sehnsucht nach Sansibar“, „Das Haus am Alsterufer“, wie ein fernes Lied“ u.a.) über den Ausbau der Idee zum Roman, das Plotten und Planen. Interessant, dass wir da Parallelen haben - die Vorsicht im Umgang mit Wikipedia (bei gleichzeitiger Wertschätzung!), die Nutzung dortiger Literaturhinweise (die wiederum zu weiterer Literatur führt), die Verwendung eigener Erfahrungen (ich habe in meinen historischen Romane manchmal ganze autobiografische Züge fahren), und Vieles mehr. Der Artikel von Micaela ist gut und zügig geschrieben, und wenn ihr ihn aufruft (HIER), werdet ihr für die eigene Arbeit, aber auch einfach als Leser(in) einigen Nutzen daraus ziehen.