Didis Bücherturm

Donnerstag, 27. November 2014

Was mache ich beim Bloggen falsch?

Ein Herbstfoto aus dem Hirblinger Hof, wo ich im Januar lese
Das habe ich mich oft bei Blogs gefragt, die überhaupt nicht laufen. Dieser Blog hier, den Ihr jetzt lest, hat hingegen seine Eigendynamik entwickelt, und ich bekomme täglich mehr Leser, obwohl ich sehr viel über mich selbst und meine Arbeit schreibe. Aber ich habe auch etwas zu bieten - z.B. hin und wieder einen guten Link und Verweise auf interessante Inhalte von anderen. Die Eigenwebung beschränke ich auf ein Minimum. Diese Richtung zeigt mir genau den richtigen Weg, und nun habe ich sogar von einem erfolgreichen Marketing-Spezialisten Rückendeckung bekommen: Vladislav Melnik bestätigt mich gleich in zweien seiner Blogartikel:
LINK 1
und
LINK 2
Und noch etwas habe ich geschafft: Ich habe endlich herausgefunden, warum niemand bei mir Kommentare abgeben kann - es ist einfach ein falsch gesetzter Klick! Schaut bitte mal hier oben rechts unter "Hinweise zu Kommentaren" nach (zurück am besten über die Zeile "Startseite").
Und nun freue ich mich auf Eure Kommentare!

Dienstag, 25. November 2014

Arbeitsalltag

Wachwerden zwischen 6 und 7 in der Früh - eine Stunde schreiben oder zwei, dann kommt meine kleine Tochter zu mir ins Arbeitszimmer, lässt sich in meine Arme fallen und eine Weile hin und her wiegen. Ein wunderschönes Guten Morgen! Dann muss ich mitkommen und ihr das Frühstück machen - erst einmal eine warme Milch.
Sie ist dann in ihrem Zimmer, spielt, und für mich ist dann Zeit für facebook, twitter und meine Mails. Allgemeines Frühstück um neun, falls Analyn Spätschicht hat. Dann: Arzttermine, Behördengänge, Post, Anrufe. Kochen. Mittagessen, ein halbes Stündchen schlafen. Und dann:  Schreibzeit, mit zahlreichen Unterbrechungen.
Nachmittags Spaziergänge mit Teresa, diverse Windelwechsel, Einkäufe, kochen für abends. Teresa ins Bett bringen, anfangen zu arbeiten - wenn ich längst zu müde dazu bin. Dazu das Gefühl, für Teresa und Analyn wieder mal zu wenig Zeit gehabt zu haben.
Manchmal wache ich zwischen 3 und 4 Uhr auf (hoher Blutdruck) und setze mich eine Stunde an den Schreibtisch. Jetzt, in der Stille und Kälte der Nacht, gelingen mir die Szenen, die ich irgendwann erdacht habe, auf Anhieb. 

Montag, 24. November 2014

Wahlen in Rumänien

Es ist ein paar Tage her, dass in Rumänien Wahlen gewesen sind. Für uns in Deutschland war das vieleicht eine nebensächliche Meldung, die unter vielen anderen untergegangen ist. Vielleicht hat der Eine oder Andere mitbekommen, dass der Wahlsieger einen Deutsch klingenden Namen hat - aber das war's dann schon. Wir kennen Rumänien nur von früher - von den billigen Urlaubsmöglichkeiten oder der öffentlichen Hinrichtung eines wahnsinnigen Diktators und seiner Frau - und dann gewahrtenwir lange Zeit nichts. Dann tauchten (und tauchen immer noch) Bettler in unseren Fußgängerzonen auf (die aber in meinen Augen auch das Recht haben, dort zu sitzen und ihre Armut als Ware zur Befriedigung unseres satten Gewissens anzupreisen - und dafür immerhin ihr Schamgefühl unserer westlichen Überheblichkeit als Opfer darbringen müssen), und gleich schrie die ganze mischdeutsche Nation auf: Sozialschmarotzer! Und unser Bild von Rumänien wandelte sich.

Früher:
Heimat der Siebenbürgen, tolle Landschaften, historisches Erbe, eventuell noch "unterdrücktes Volk". In Anführungszeichen, weil wir ja wirklich nicht wussten oder wissen wollten, was da ablief. Wir hätten es wissen können. In Erinnerung haben wir nur ein paar verblassende Bilder von Kinderheimen mit verschmachtenden kleinen Wesen, die das Herz von Adoptionssüchtigen rührten und Pädophile dazu brachten, sich ominösen Hilfsorganisationen anzuschließen.

Heutige Vorstellung:
 Armes Land, das sich unter diversen Vortäuschungen in unsere Wagenburg namens EU geschmuggelt hat und das uns mit Busladungen von Bettlern und Sozialschmarotzern überschwemmt. Zigeuner!
Rumäne und Roma - ist das nicht dasselbe?
Ach Leute, hier bricht der alte Rassismus durch, der seine Wurzeln schon viele, viele Jahre vor der Nazizeit hatte und dann "nur" kulminierte.

Rumänien
 - war früher ein Land unserer Sehnsucht, das uns Abenteuer und oft auch ein undefiniertes Glück versprach. Karpaten! Romantik pur! Vampire! Ich sollte sagen: Ein Land, von dem wir selbst uns Sehnsucht versprachen und in Liedern, Büchern und Operetten weiter romantisierten.

Die Rumänen
- sind in Wahrheit eine Nation, die es geschafft hat, eine brutale Diktatur zu stürzen, sich selbst zu befreien, nationale Minderheiten weitgehend zu integrieren, Natur, Landschaft und Kulturerbe zu bewahren - unserer selbstgefälligen "Hilfe" zum Trotz.   
Rumänien ist jetzt Teil der EU. Wir sind jetzt ein Land, haben eine Regierung, ein Parlament, eine Währung. Aber wir fürchten uns vor Bettlern, den angeblichen Schmarotzern. Dabei sind die Schmarotzer in Wahrheit wir, denn wir profitieren von einem Volk von Intellektuellen - Dichtern, Malern, Fotografen, Architekten, Journalisten, Philosophen, klugen Studenten und vielen anderen.

Und von Frau Orleanu. Es lohnt sich ein Blick in ihren Blog.
http://ioanaorleanu.blogspot.de/2014/11/der-tag-dem-wir-erwacht-sind-ziua-in.html