Didis Bücherturm

Dienstag, 12. Februar 2013

Angriff von Anonymus!

Immer wenn ich eine berufliche Frage habe, z.B. wie ich mit der Mehrwertsteuer bei Lesungen verfahre oder ob ich bei der KSK pausieren sollte, während meine Frau arbeitet und andere Fragen, die mit meinem Dasein als Freiberufler zu tun haben, dann wende ich mich an mediafon. Auf der Homepage gibt's schon allerhand wichtige Ratschläge, und ver.di-Mitglieder bekommen richtig gute Beratung. Das ist für uns Freiberufler oft existenzwichtig. Nun ist mediafon für eine Weile nicht erreichbar: Feige Hacker, die sich hinter dem Namen Anonymus verbergen, haben die Seite zerstört. Hier ein Brief, der mich heute mittag erreichte und den ich (mit Erlaubnis) hier weitergebe: 
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
leider hat sich der kriminelle Teil der selbsternannten Netzgemeinde entschlossen, den Server zu attackieren, auf dem auch mediafon läuft.
Eigentliches Ziel des Angriffs war die Informationsplattform www.urheber.info, auf der viele Urheber-Verbände Informationen für die Diskussion rund um das Thema Urheberrechte zur Verfügung stellt. Information und solidarische Beratung sind aber offensichtlich etwas, das diese "Kämpfer für ein freies Netz" nicht unter Freiheit verstehen. Die - mit Verlaub - Arschlöcher, die statt mit Argumenten mit brachialer Gewalt ihr Recht auf Eure Kosten (als UrheberInnen) erkämpfen wollen und sich (in diesem Fall) hinter dem Namen Anonymus Deutschland verstecken, sind also Schuld daran, dass es die nächsten Tage ein wenig mit der Erreichbarkeit von mediafon haken wird - so lange, bis alle Namensserver die IP-Adresse des neue Servers wissen, auf dem mediafon nun läuft.
Wir nehmen an - und so hat der ganze Ärger vielleicht auch was Gutes -, dass dies für Euch Anlass sein wird, in Diskussionen, Web-Foren und Wahlentscheidungen genauer hinzuschauen, wer Eure Interessen tatsächlich vertritt und entsprechend Stellung zu beziehen. Mit dem vorgeblichen Kampf gegen eine "Content-Mafia" hat es nämlich nichts zu tun, wenn nun jene Verbände und Gruppen attackiert werden, die Argumente nennen, warum und wie es Medien- und Kulturschaffenden möglich bleiben soll, von ihrer Arbeit auch leben zu können. - Das vermeintliche Ideal, sich fremde Werke kostenlos aneignen zu können, wird den Kreativen kaum die notwendigen angemessenen Honorare und Tantiemen herbeischaffen, die sie zum Überleben brauchen.
Euer mediafon-Team