Didis Bücherturm

Montag, 1. Mai 2017

Die Schreibblockade



Eine bequeme Form des Zeitvertreibs 
Nein, dies ist kein weiterer Ratschlag, was man tun kann, wenn man vor einer leeren Datei sitzt und nicht weiß, was man hineinschreiben könnte. Oder was man macht, wenn man mitten in einem Roman steckenbleibt. Solche Ratschläge gibt es zu Tausenden – im Internet, als eBook, sogar als gedrucktes Buch. Auf die meisten Ratschläge könnte man mit ein bisschen Denken von selbst kommen – ein anderes Projekt überarbeiten, bei Twitter oder Pinterest vorbeischauen, einen Kaffee machen, mit dem Kind spielen usw. Wenn ich schreiben muss, um Geld zu verdienen, und das ist nun mal so, habe ich immer mehrere zugleich in Arbeit. Geht’s bei einem Projekt nicht weiter, schreibe ich an meinem anderen oder einem dritten. Oder ich setze mich mit einem Schreibblock in den nächsten Biergarten oder wintertags ins Krankenhauscafé und mache Brainstorming und neue Pläne.
Der Putz der Friedhofsmauer - wie eine Fantasy-Landkarte

Gestern bin ich ohne lange zu fackeln zu einem Spaziergang aufgebrochen (habe eine Regenpause dazu benutzt). Zuerst auf den Friedhof, wo nicht nur ein paarhundert Menschen, sondern Tausende von geplanten und nicht zu Ende geführten Projekten begraben liegen. Das ermuntert, das lässt eigene Projekte drängen. Am liebsten wäre ich dann gleich wieder am Schreibtisch.
Kaulquappen im Teich hinterm Bahndamm

Ich zwinge mich dann dazu, meinen Spaziergang etwas auszudehnen. Die Umgebung, in der ich wohne, ist eine Mischung aus billigen, aber völlig trostlosen Wohngebieten und Gewerbeflächen mit Kleinbetrieben. Ist das die Gegend, in der ich für immer wohnen bleiben möchte? Sicher nicht. Ab nach Hause, ab an den Schreibtisch!
Eselwiese mit Gasometer

Ich nehme den „angenehmen“ Weg nach Hause, parallel zur Bahnstrecke, wo sich Froschteiche, Gärtnereien, eine Eselwiese und ein Biergarten im Bannkreis eines riesigen Gasometers aneinander reihen. Bleibe hier und da stehen. Die aneinander gereihten Gedanken und Ideen verdichten sich. Während der PC noch hochläuft, formuliert sich im Kopf schon der nächste Satz.
Hirblinger Hof (rechts) mit Gasometer









Die Linkwundertüte, 2/100
Kann man mit Schreibblogs Geld verdienen? Ja, man kann, aber vorher ist Einiges zu tun. Über VG WORT und Zählmarken berichtet dieser Blogbeitrag des Literaturcafés: http://www.literaturcafe.de/vg-wort-texte-im-netz/