Das ist der Titel eines Romans von Johannes Mario SIMMEL
(den ich wegen seiner guten Recherche und seines Engagements bewundere) und
eines Songs von MILVA (die ich seit ihrer Tango-Sammlung und ihrer Brecht
Lieder mag). Ein Satz, der die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg kennzeichnet -
die Fünfzigerjahre, in denen ich meine Kindheit erlebte. Wir leben noch - das
ist ein Grundgefühl, das in mir steckt und das mich immer wieder aufstehen lässt, wenn es mir mal schlecht geht.
Persönliches
Rund sieben Wochen ist es her, dass ich mich hier zuletzt gemeldet habe. Hinter mir liegt eine längere Krankheit - eine fiebrige Bronchitis, die in eine Lungenentzündung zu kippen drohte. Mein Allgemeinbefinden war meines Wissens noch nie so schlimm wie in den hinter mir liegenden Wochen. Frau und Tochter waren ebenfalls krank, wenn auch nicht ganz so intensiv und lange. Ich hatte bleischwere Tage, an denen ich im Schlaf oder in Fiebertrance war und trotzdem halbwegs funktionieren musste. Kindergarten, kochen, einkaufen - das musste ja alles funktionieren, und nebenher gab’s eine Beziehungskrise, die noch nicht ganz ausgestanden ist. Sowas kommt wohl überall vor.
Rund sieben Wochen ist es her, dass ich mich hier zuletzt gemeldet habe. Hinter mir liegt eine längere Krankheit - eine fiebrige Bronchitis, die in eine Lungenentzündung zu kippen drohte. Mein Allgemeinbefinden war meines Wissens noch nie so schlimm wie in den hinter mir liegenden Wochen. Frau und Tochter waren ebenfalls krank, wenn auch nicht ganz so intensiv und lange. Ich hatte bleischwere Tage, an denen ich im Schlaf oder in Fiebertrance war und trotzdem halbwegs funktionieren musste. Kindergarten, kochen, einkaufen - das musste ja alles funktionieren, und nebenher gab’s eine Beziehungskrise, die noch nicht ganz ausgestanden ist. Sowas kommt wohl überall vor.
Berufliches
Viel Arbeit fiel aus und wurde verschoben. Seit August hielt
ich mich an einem Manuskript auf, das eigentlich dem unmittelbaren
Lebensunterhalt dienen sollte - immer wieder bekam ich das Manuskript zurück -
keine Spannung, am Thema vorbei, da passiert nix. Stimmt alles. Ich habe dann
das Manuskript erst einmal abgebrochen und ein anderes begonnen - es geht sonst
nicht weiter. Ich muss jetzt aber endlich wieder an meine großen Projekte - das
Zeiss-Buch, den Augsburg-Krimi und eine neue Idee, die ich aber nicht angehen
werde, solange ich nicht die zwei wichtigsten Projekte abgeschlossen habe. Ich
werde jetzt alles nacheinander abarbeiten. Klingt wie ein Neujahrsvorsatz, von dem niemand erwartet, dass er eingehalten wird, aber ich werde meine ganze Tatkraft einsetzen.
Politisches
Inzwischen haben sich die Welt und das Leben verändert. Wir
haben viele Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen, meist mit einem Willkommen,
aber es gab auch viele würdelose Reaktionen, besonders unter
Bevölkerungskreisen im Osten, aus denen früher riesige Mengen an
Wirtschaftsflüchtlingen kamen, die wir im Westen ganz selbstverständlich
begrüßt und aufgenommen haben. Beängstigend ist die Zahl der Brandstiftungen in
ganz Deutschland und das Hoffähig-Werden rechter Organisationen und Parteien.
Aber vorerst genug davon - ich habe in der letzten Zeit nicht alles mitbekommen
und bin noch dabei, mir ein Bild zu machen. Meine Grundstimmung ist aber: Wir
werden bereichert durch die vielen Menschen, die zu uns kommen. Egal ob
Arbeitsmarkt, Rentenkassen oder Kunst und Literatur: Irgendwann wird es
Schriftsteller geben, die diesen kulturellen Schub verkörpern, den sie uns
mitbringen, und die dann stolz sagen: Ich bin Deutschsyrer. Es werden noch
Jahre vergehen, aber sicher wird es Menschen geben, die diese Flucht (zu Fuß!
Unter Lebensgefahr!) und ihre Erlebnisse aufzeichnen und verarbeiten. Ich freu
mich drauf.