Ich lese ganz gern Krimis, und neulich bekam ich "Friesentod" von Edna Schuchard auf den Tisch – ihren zweiten "Ostfriesenkrimi" nach "Friesenfeuer". Detektivin Jeanette, die privat nach Norddeich reist, wird dort gleich in einen neuen Mordfall verstrickt. Es geht um eine kopflose Leiche im Watt, ein unheimliches altes Haus, in dem ein kleines Mädchen grausam ermordet wurde, und um die Machenschaften eines herrischen, windigen Unternehmers. Spannend zu lesen, mit ein bisschen Background über friesische Stammesgeschichte (man will ja schließlich auch beim unterhaltsamen Lesen noch das Gefühl haben, etwas zu lernen). Das habe ich übrigens auch beim Überprüfen der Namen gekonnt: Wenn jemand "Onno" oder "Fenna" oder "Ibo" heißt, dann schaue ich diese Namen mal im Internet nach und erfahre Erstaunliches über friesische Stammesgeschichte, über Mord und Totschlag, Rivalität, Königtum und Zauberei. Die Ostfriesen haben eine verblüffend bewegte eigene Geschichte. Die kommt im Roman zwar nur in Andeutungen zum Zuge, aber das würde ja auch nur ablenken. Die Geschichte selbst ist recht spannend und unterhaltsam geschrieben, man lacht und leidet mit den Protagonistinnen, und ich warte schon ganz gespannt auf den nächsten Krimi. Nach "Friesenfeuer" und "Friesentod" müsste der dann ja eigentlich "Friesenhölle" heißen. Dann hätte ich noch einen Tipp: Der nächste Tote müsste dann mit einem Gürtel erwürgt worden sein. Immerhin gibt es die bekannte Ledermanufaktur Schuchardt und Friese (http://www.schuchard-friese.de), die die schönsten und besten Herrenhosengürtel in Handarbeit herstellt. Also, liebe Edna Schuchardt, pdf! (pflege deine Friesen), und gib ihnen was mit dem Gürtel! Ich freu mich schon auf den nächsten Krimi.
Schuchardt, Edna "Friesentod". Taschenbuch, 158 Seiten, Verlag: Aaronis Collection (www.aaronis-collection.com) ISBN-13: 978-3936524338