Es war ein heißer Tag - immerhin 30°, auch noch am frühen
Abend. Ob sich wohl in dieser Hitze jemand auf den Weg machte, um mich vorlesen
zu hören? Ich war ein wenig zu früh in Diedorf und setzte mich einen Moment in
den Bahnhofskiosk und trank eine Cola. Im Fernsehen lief ein Fußballspiel – und
es sollte noch ein zweites kommen. Tödlich für Autorenlesungen!
Diedorf ist eine kleine Marktgemeinde am Rand des Naturparks
„Westliche Wälder, idyllisch gelegen, an der Bahnstrecke Augsburg-Ulm. Es hat
schätzungsweise zehntausend Einwohner, wenn man eingemeindete Vororte wie
Anhausen, Biburg oder Willishausen mitrechnet. Der Ort wird von der stark
befahrenen B 300 in zwei Hälften geteilt. An dieser Bundesstraße liegen einige
Geschäfte, ein großes Wirtshaus mit Biergarten und gleich daneben die „Buchecke
Diedorf“, eine für diese Gegend bedeutsame kulturelle Einrichtung, denn die
nächsten Buchhandlungen gibt es erst wieder in Augsburg oder im 40km entfernten
Krumbach.
Der Weg zur Buchhandlung war leicht zu finden, und ich wurde
von den drei Inhaberinnen freundlich begrüßt. Es kamen doch einige
interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer, es entwickelte sich sofort ein Gespräch
– es gab tatsächlich Leute, die sich noch an meinen letzten Besuch vor zehn
Jahren erinnerten du nachträglich ein damals gekauftes Buch signieren ließen.
Ein wahrhaft treues Publikum!
Ich las Passagen aus „Schüssler und die verschwundenen
Mädchen“, und ich spürte, wie gut einige der Kapitel gut ankamen, besonders,
als am Ende noch interessierte Fragen und Anmerkungen kamen. Ein paar Leute
kauften das Buch und ich signierte mehrere. Viel zu schnell war der Abend
vorbei! Ich habe mich gefreut, mich bei den Leuten in Erinnerung gebracht und
neue Freunde gefunden zu haben. Ich danke den Inhaberinnen für diesen
angenehmen Abend.