Zum Autorendasein gehört: Viel lesen. Recherchieren für das nächste Buch. Kontakte zu anderen Autoren, zu Buchhändlern, zu Bibliotheken. Veranstalten von Lesungen (die das Buch verkaufen helfen und etwas Geld in die Kasse bringen). Mitgliedschaft in Autorengruppen. Bloggen. Unzählige Mails. Genaue Buchführung. Anträge an die Wohngeldstelle, Papierkrieg mit der Krankenkasse und dem Finanzamt. Pflege der eigenen Bibliothek. Sammeln von Ideen und Informationen. Beobachten des Alltags – fernsehen, Zeitung lesen, wenigstens sporadisch. Und das Bewältigen des Alltags selbst. Alles Dinge, die erst einmal kein Geld einbringen – und die 1500 oder 2000 Euro, die ein Roman an Arbeitsvorschuss bringt, müssen auf drei bis vier Monate verteilt werden, obwohl sie gerade mal für einen Monat reichen.
Ein Wunder, dass dann überhaupt noch Zeit bleibt, um neue Romane zu entwerfen und zu verwirklichen. Privatleben soll es irgendwann ja auch noch geben.
Trotzdem gibt es immer Pläne. Ich habe vor ein paar Jahren einen Entwurf für einen "Love-and-Landscape"-Roman gemacht. Die Zeit war noch nicht reif dafür, und ich habe das Exposé bei der Agentur "ausgemustert". Nun interessiert sich ein Verlag, und ich soll dreißig Probeseiten machen. Das ist Projekt 1. Etwa zeitgleich bereite ich das Mai-Seminar in Grassau zum Thema "Biografisches und autobiografisches Schreiben" vor, und ich denke daran, ein kleines Buch daraus zu machen – das ist Projekt 2. Ein weiteres möchte ich meiner Agentur anbieten – Love and Landscape vom Feinsten. Die Idee steht, muss noch ausgearbeitet werden. Klassische Szenerie: Australien, "Der unbekannte Westen". Das ist der Titel eines Reiseführers, den ich vor dreißig Jahren über Westaustralien gemacht habe. Genau der richtige Zeitabstand für einen Roman. Das ist Projekt 3. Alle drei werden parallel ausgearbeitet. Wenn ich an einem Projekt nicht weiterkomme, arbeite ich am nächsten.
Seminar "Biografisches und autobiografisches Schreiben":
Freitag, 11.05.2012 von 15 bis 17:30 Uhr, Grassau/Chiemgau.