Seit Jahrzehnten kämpfen unter anderem Gewerkschaften dafür, dass es für Arbeit, die man leistet, auch gerechten Lohn gibt, und auch die SPD hat sich das auf ihre Fahne geschrieben. Habe ich jedenfalls bisher geglaubt. Nun finde ich auf http://www.vorwaerts.de/, der Homepage des "Vorwärts", der Mitgliederzeitung der SPD, einen Link mit dem Titel "das eigene Buch" zu einem Selbstzahlerverlag – das sind Verlage, die von Autoren, die sich gedruckt sehen wollen, Geld nehmen statt ihnen Honorar zu zahlen. Und in diesem Fall scheint sogar der "Vorwärts"-Verlag selbst dahinter zu stecken.
Habt Ihr es wirklich nötig, Genossen, Euch unter die Ausbeuter einzureihen? Kann die Partei sich nicht mehr anders finanzieren? Ihr fallt damit jeglichen Bemühungen, u. a. durch ver.di, in den Rücken. Informiert Euch doch mal unter http://www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com/ (nicht zu verwechseln mit http://www.aktionsbuendnis-faire-verlage.de/, wo sich ein "Gegenangriff" formiert hat). Und bitte hört auf, von uns Autoren, die wir uns ohnehin mit unserem Einkommen am unteren Rand des Existenzminimums bewegen, auch noch Geld dafür zu verlangen, dass wir unsere Arbeit anbieten dürfen.
Mhmm, im Prinzip gebe ich dir recht: Wir schreiben, um Geld zu verdienen. Ein Schreinergeselle bezahlt schließlich auch nicht dafür, dass er in einer Schreinerwerkstatt arbeiten darf. Im vorliegenden Fall dürfte es sich jedoch um das Angebot für politische Texte handeln. Fragwürdig bleibt es dennoch.
AntwortenLöschenArbeit ist Arbeit... Und der "Vorwärts" macht das Angebot ausdrücklich nicht nur für politische Texte, sondern ausdrücklich auch für Lyrik und Lebenserinnerungen. Aber auch "rein politische" Texte sollten bei Veröffentlichung als Buch honoriert und nicht vom Autor bezahlt werden. Ist nicht alles, was man schreibt, in letzter Konsequenz politisch? Außerdem - als eine Partei, die sich links und gewerkschaftsnah gibt, darf nicht ausgerechnet der gewerkschaft in den Rücken fallen!
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