Didis Bücherturm

Sonntag, 6. Mai 2012

Gratisbuch im Selbstversuch



Wenn man bei Amazon E-Books verkaufen will, erhält man die Möglichkeit, sein Buch für das Programm KDP Select anzubieten, in dem Bücher (z.B. in den USA) "ausgeliehen", das heißt, für eine Weile kostenlos gelesen werden können. Da man an die Ausleiher ja nicht verkauft, bekommt man Geld aus einem Fonds – was eigentlich nur dann lohnt, wenn das Buch auf Englisch ist.
Was aber dann doch lohnt, ist die Möglichkeit, das Buch auch für deutsche Leser als kostenloses Download anzubieten – bis zu fünf Mal kann man das innerhalb des ersten Vierteljahres tun, und man kann dann dieses Vierteljahr erneuern und hat noch weitere fünf Male zur Verfügung.
Wieso bringt das etwas?, habe ich mich zuerst gefragt. Die rund 300 Leute, die mein Buch kostenlos herunterladen, kaufen es ja nicht. Andererseits – das hätten sie ohnehin nicht getan. Für 0,00 Euro kann man wenigstens mal hineinschauen. So kommen einigermaßen hohe Download-Zahlen zustande.
Beim vorigen Titel, "Der Tod der Schamanen", habe ich dann schon gesehen, dass man durch die Downloads sehr schnell im Amazon-Ranking nach oben kommt, was andere wieder veranlasst, sich das Buch ebenfalls schnell mal herunterzuladen. Ja, und wer zu spät kommt, der sieht dann aber das hohe Verkaufsranking und sagt sich, na ja, so viele Leute können sich ja nicht irren – und kauft das Buch, denn teuer ist es ja nicht. Das hält mich eine Weile auf derselben Position im Ranking und bringt mich immer näher an die Top 100-Bestsellerliste. Und dann entwickelt sich eine Eigendynamik. Je höher man dort steht, desto mehr wird gekauft, und man verdient sich den Platz, den man nominell schon hat.
Als Nächstes versuche ich etwa in der kommenden Woche bzw. danach (zuerst möchte ich meinen Vortrag über E-Publishing in Grassau gehalten haben), einmal beide vorhandenen Bücher zeitgleich gratis einzustellen – und das dann über diesen Blog, über facebook und twitter gleichzeitig anzubieten, mit dem Zusatz "bitte weitersagen". Da inzwischen meine Homepage http://www.viktorglass.com/ auch immer häufiger aufgerufen wird, würde ich gern eine aktuelle und ständig aufzubereitende Seite voranstellen und diese Aktion dort ebenfalls ankündigen.

Wichtig sind hier die untersten beiden Zeilen
 Aber wie kann ich erreichen, dass wenigstens ein paar von den Leuten, die sich meine E-Books herunterladen, später auch ein Urteil darüber abgeben? Das ist mir noch ein Rätsel. Manche Leute sammeln vielleicht einfach, oder lesen nur und denken nicht daran, sich irgendwie zu bedanken. Da müsste im Internet ein ganz neuer Ehrenkodex gesvhaffen werden. Ein "gefällt mir" wäre ja schon gut, aber ein "gefällt mir nicht" bietet facebook ja gar nicht an. Noch viel lieber wäre mir deshalb eine kleine Besprechung bei Amazon. Muss nicht positiv sein, sondern besser ehrlich, denn über die offen geäußerte Meinung der Kunden wird sich über kurz oder lang der wuchernde E-Book-Markt regulieren müssen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Didi,

    vor allem musst du auch damit rechnen, dass du dir schlechte Rezensionen einsammelst. Wenn du etwas umsonst anbietest, laden das natürlich auch Leute herunter, die damit eigentlich gar nichts anfangen können. Und die löschen dann nicht einfach das Buch auf ihrem Kindle stillschweigend, sondern fühlen sich noch bemüßigt, es negativ zu kommentieren. So ist es jedenfalls bei mir passiert.

    Viele Grüße,

    Michelle

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