Ich habe einen großen Schreibtisch, aber zum Arbeiten wird
er mir manches Mal zu eng. Überall liegen Erledigungslisten, Papierstapel,
Notizzettel und allerhand Unfertiges. Es gibt Karteikästen und eine Box mit
unerledigter Post. Einen Emaille-Pinkelpott voller Kugelschreiber und
Schreibstifte. Bildschirmspray, Asthmaspray, Kameraspray. Und Vieles mehr! Dabei
klappt meine Arbeit am besten, wenn mein Schreibtisch frei ist und ich mein
Recherche-Material für mein aktuelles Buch ausbreiten oder meine
Steuererklärung machen kann. Deshalb versuche ich immer wieder, meinen
Zettelkram zu verdichten und in ein Buch oder einen Kalender einzutragen.
Herausgestellt hat sich daraus:
Mein persönliches Ordnungssystem
Termine und andere merk-würdige Dinge trage ich in Kalender
und Notizbücher ein. Ja, die Mehrzahl ist richtig. Ich habe einen
Jahreskalender aus dicker Pappe mit rotem Rand, darauf kommen die Fern- und
regelmäßigen Termine (z.B. Geburtstage). In einen Buchkalender kommen die
täglichen Verabredungen und aktuellen Verpflichtungen wie geplante Anrufe und
Treffen. Dann gibt es noch ein kleines Buch in Form eines Taschenkalenders für
To-Do-Listen und für alles, was ich mir als Autor merken muss - kleine
Erlebnisse, Beobachtungen und Ideen. "Zibaldone" nannte man das
früher im Italienischen.
Dann habe ich, für umfangreichere Einträge wie
Exposé-Entwürfe, Szenenpläne oder allgemeine Notizen für Arbeit und Alltag
meine Ideenbücher - als Paperback gebundene dunkelblaue Leerbücher aus dem
Wißner-Verlag. Die quadratische Form (etwa zwei Drittel DIN A 4) und die
Taschenbuchdicke sind gerade mal ideal für mich, und ich bin dem Verlag ewig
dankbar dafür, dass ich bei einer Lesung im Augsburger Hoffmannkeller einen
ganzen Stapel davon geschenkt bekommen habe. Ich nutze sie intensiv!
Das Bullet-Journal
Manchmal passiert es, dass man mit einem Wort, das man
früher noch nie gehört hat, gleich an einem Tag mehrfach konfrontiert wird. So
passierte es, dass ich heute den Begriff "Bullet-Journal" zum ersten
Mal und gleich mehrfach las - bei facebook, Pinterest und twitter. Neugierig
geworden, gugelte ich den Begriff und erwartete etwas Texanisches, etwa ein
Tagebuch, das von einem Geschoss, einem "bullet", durchbohrt war,
damit man es an einem elastischen Kabel über dem Schreibtisch aufgehängt immer
wieder zu sich herunterziehen konnte, sobald man es brauchte. Na ja, wo man es
aufhebt, bleibt einem natürlich selbst überlassen, aber im Grunde entspricht es
einem Notiz- und Ordnungssystem, das meinem eigenen sehr ähnlich ist,
allerdings auf ein einziges Büchlein beschränkt. Man kann es sich ganz leicht selbst
anlegen, aber ich fürchte, spätestens in einem oder zwei Jahren wird es das
auch vorgedruckt geben: ein fantastisches Merk- und Organisationssystem.
Ich hätte es gern hier ausführlich geschildert, aber damit
würde ich jemand anderem einen großen Verdienst wegnehmen. Besser als
"Bröselchen" (Namen bitte anklicken!) hätte ich es wirklich nicht
machen können.
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